1802       In Zorge  wird oberhalb des „Wiedaer Hüttenweges“ erstmals ein bleigraues Mineral – ein kupferhaltiges Selenblei - genannt „Zorgit “ entdeckt. [20]

1803       In der Uffestraße 2  befindet sich eine Lohmühle. Vor dem Jahr 1930  muss sie den Betrieb wieder eingestellt haben. Weiter flussabwärts, in der Uffestraße 51 befindet sich zu dieser Zeit eine Gerberei.

Steina wird von den Franzosen besetzt und kommt zum Königreich Westfalen. [59]

1804       In  Sachsa  tritt eine neue Feuerordnung  in Kraft (siehe auch 1754). [2]  Im Untertor  wird ein Geschoss zum Gefängnis ausgebaut. [33]

1806      In Sachsa  sind am 15. Oktober sächsische Offiziere und berichten über die preußische Niederlage bei Jena. In den nächsten Tagen folgen Flüchtlinge verschiedener Regimenter, die auch Verwundete mitführen, am 18. Oktober folgen die Franzosen.

Durch Zorge  ziehen Soldaten der Preußen und anschließend der Franzosen, die Kirche  wird am 27. November  als Pferdestall genutzt.

1807      Bis  1813  gehört der  Canton Sachsa  zum  Königreich  Westfalen  (König ist Jérome Bonaparte, ein Bruder von Napoleon). [4] [5]

1808      In Wieda  bricht in der Nacht vom 6./7. April der Damm des bis 1803 errichteten Hüttenteiches. In den Fluten sterben 15 Menschen, 30 Stück Vieh gehen verloren. Der Damm wird aus Kostengründen nicht repariert. Auch die Hüttenbetriebe werden beschädigt und können erst zwei Monate nach der Überflutung den Betrieb wieder aufnehmen. [20]

1809      Im Eulental  bei Steina  wird ein Stollen mit geringem Eisenerz- und Steinkohlevorkommen entdeckt. [46]

1814      Die Landsturmcompagnie  wird mit Aufruf an die wehrfähigen Bürger (später Schützengesellschaft) gegründet. Es werden 3 Kompanien aufgestellt, geschossen wird von der heutigen Hindenburgstraße Richtung Schmelzteichdamm. [33]

1816       Sachsa  wird mit der Grafschaft Hohenstein  dem Regierungsbezirk Erfurt  der preußischen Provinz Sachsen zugeordnet. [4] [5]  Es liegt damit im Landkreis Hohenstein, der später Kreis Nordhausen  und ab 1888  Kreis Grafschaft Hohenstein  heißt. Darin bleibt Sachsa bis 1945. [39]  Die Postagentur  (Postwärteramt) wird eingerichtet. [17]

1819      Der Damm des Schmelzteiches  bricht zum ersten Mal, das gleiche geschieht auch im Jahr 1920. [33] Die Instandsetzung kostet 300 Taler.

1820     In Zorge wird am Kirchberg das Pferdchen, eine Aussichtsplattform mit Wetterfahne, errichtet. 2012 wird die Anlage vom Harzklub saniert. [48]

1821       Sachsa  erhält im Januar eine eigene Gerichtskommission. Gerichtsassessor Wehmut  bringt die Akten von Ellrich  in das Sachsaer  Rathaus.(Marktstraße 10-11) [33] 

Die erste Apotheke (Stadtapotheke) wird von Johann Gustav Karl Haendess übernommen und in die Marktstraße Nr. 54 verlegt. [33]

1823      Die  St. Nikolai-Kirche  erhält statt eines Wetterhahns einen Wetteradler. (siehe Foto, alter Wetteradler im Wintersport- und Heimatmuseum) Dieses geschieht als Erinnerung an die Zugehörigkeit zu Preußen  ab 1648. [5] 

Mit dem Ende des 2. Weltkriegs  gehört  Bad Sachsa zur britischen Besatzungszone, am 01.11.1946 wird das Bundeslandes Niedersachsen gegründet, zu dem Bad Sachsa nun gehört. 

Die Zorger Hütte  gießt einen 864 Ztr. schweren Obelisk. Er ist 22 m hoch und steht noch heute auf dem Löwenwall in Braunschweig. [13]

1824      In Zorge  werden 50 Columbia-Buchdruckpressen  hergestellt. [13]      

1825      Die ev. St. Nikolai-Kirche erhält eine Orgel vom Orgelbauer Deppe aus Nordhausen, 1883 gibt es eine neue Orgel von R. Knauf aus Bleicherode, 1929 folgt eine Orgel der Fa. Hammer aus Hannover.

Das einsturzgefährdete Schützenhaus wird abgerissen und bis 1826 durch einen Neubau ersetzt. [33] Von hier wird Richtung Schmelzteichdamm geschossen bis 1864.

1827       In Neuhof   wird die erste Gipshütte erwähnt.

1828      Der Trinitatismarkt  (Trinitatis = Dreifaltigkeitsfest, 1. Sonntag nach Pfingsten) und das Schützenfest werden zusammengelegt, gefeiert wird vor dem Schützenhaus. [33]

Zorge  erhält einen Glockenturm, dieser steht erhöht, damit die Glocken im ganzen Tal zu hören sind. Zorge ist wie Wieda in einem der mehrere Kilometer langen Südharz-Täler angelegt. Im Turm befindet sich eine Uhr von 1894. Die große Glocke stammt von 1956, die Vorgängerin von 1928 musste im 2. Weltkrieg zum Einschmelzen abgeliefert werden. 

Auf dem Staufenberg  oberhalb von Zorge  wird ein Aussichtsturm errichtet. Er muss 1946 wegen Baufälligkeit abgerissen werden.

1830       Zur Rektorklasse  für Knaben und Kantorklasse  für Mädchen kommt eine Elementarklasse  hinzu, die Schule befindet sich bis 1905  in der Marktstraße 10/11 (später Harzklause / Ratskeller, siehe auch 1976 und 1977). [5]

Zwischen Zorge  und Ellrich  vereiteln Schwarze Jäger und Zorger Bürger, dass Herzog Carl von Braunschweig  am 30. November als „Flüchtling“ auf braunschweigisches Gebiet gelangt, heute gibt es noch den „Carlstein“. [13] Aufgrund des vorangegangenen Ereignisses erhalten die Zorger  am 5. Dezember 1831 per Dekret die Genehmigung, eine Schützengesellschaft  zu gründen. [13]

1831      Carl Degenhardt  wird geboren. Später ist er als „Heilgehülfe“ (ab 1864) an der Errichtung des Kurbetriebes  beteiligt.

In Zorge  wird die Schützengesellschaft Zorge von 1831 e.V.  gegründet und hat ihr erstes Freischießen und Schützenfest. [13]

1832      Neuhof  wird durch die braunschweigische Gemeindereform selbstständig. [24]

1833      Für die Stadt Sachsa  gibt es eine neue  Feuerordnung  durch die Königliche Regierung, Abteilung des  Innern;  Erfurt  den  11. Juli 1833[5] 

Der Wetteradler  auf der St. Nikolai-Kirche  wird am 18. Dezember nachmittags durch einen Sturm vom Kirchturm gefegt und  1834 erneuert. Außerdem bleibt kein Hausdach unbeschädigt. [17] [33] 

In der Marktstraße 49  „Gasthaus Zur Krone“ beginnt Wilhelm  Kellner  mit dem Brauen von Bier. [35]

1834       In einem Gesetz vom 12. Dezember werden die Weiderechte festgesetzt, die Wiedaer Weidegenossenschaft  besitzt im Jahr 2010  das Weiderecht seit über 300 Jahren.

1837       Im Walkenrieder Kloster  beginnen Restaurierungsarbeiten, die von Kreisbaumeister Carl Frühling  aus Blankenburg geleitet werden. [19]

Das Fürstentum Blankenburg  mit dem Amt Walkenried schließt sich dem preußischen Zollgebiet an, zwischen Neuhof  (Fürstentum Blankenburg) und Sachsa (Preußen) besteht nun keine Zollgrenze mehr. [19]

In Wieda  gibt es bis zu diesem Jahr eine Faktorei (Hüttenverwaltung), danach wird sie mit der Faktorei in Zorge  vereinigt und dorthin verlegt. [20]

In Zorge  wird in den Ellern 1-5 die Zorger Maschinenfabrik errichtet, 1842  bis 1845 werden hier sechs Lokomotiven gebaut. [13]

1838     Der Friedhof   am Pfaffenberg  oberhalb des heutigen „Gästehaus am Bornweg“ wird am 26. Februar eingeweiht. [33]  Heute befindet sich dort noch das Denkmal an die Gefallenen des 1. Weltkrieges von 1914 bis 1918. Außerdem ist dort eine Gedenktafel an die Gefallenen vom 2. Weltkrieg 1939 bis 1945 angebracht.

In Wieda  erhält die ehemalige Faktorei der „Wiedaer Hütte“ eine neue Funktion als Pfarrhaus „die Pfarre“. [20]

1839       In Tettenborn  wird der Schützenverein Tettenborn von 1839 e.V.  gegründet.

1840       In Neuhof  wird eine Gipshöhle  angefahren, genannt „Rittersbornhöhle“, nach 1928 heißt sie Sachsensteinhöhle. Sie wird später zur Schauhöhle, ab 1955  wird sie durch Gipsabbau zerstört. [19]

1841       In Neuhof  wird die St. Antonius-Kapelle  abgerissen. am 03. Oktober 1837 war bereits die Schule, ein Anbau der Kapelle, eingestürzt. [24]

In Wieda wird der 1. Gesangverein „Germania“ gegründet. Ab 1907 gibt es sogar 3 Gesangvereine in Wieda. [65]

1842      Am alten Schießplatz  steht  das  1836  erbaute Haus  des Stadtförsters. Er  erhält  eine  Schankerlaubnis  „Unter den Linden“. [5] Später wurde daraus das Hotel Schützenhaus, heute Vital-Hotel.

 In Neuhof  wird mit dem Neubau einer Kirche  begonnen. [24]  Sie wird bis 1844 aus Nüxeier Stein gebaut.

In Zorge  werden die ersten Lokomotiven  gebaut, die Nr. 1 erhält den Namen „Zorge“, (siehe Foto, Modell im Heimatmuseum Zorge) die 2. Lok den Namen „Hackelberg“. Am 17. September werden beide Lokomotiven feierlich getauft. Bis 1845 werden in Zorge sechs Lokomotiven und bis 1875 zahlreiche Dampfmaschinen gebaut. [13]

1844       In Sachsa wird Friedrich Wilhelm Reinhardt geboren, 1889 und 1910 werden wir ihm wieder begegnen [57].

Die neu gebaute Neuhofer Kirche  erhält ihre Orgel. Diese kann bis 1910 genutzt werden. Erbaut wird sie vom Orgelbauer Gottlieb Knauf aus Bleicherode. [19] [24]

1845      Die  wirtschaftlichen  Verhältnisse  in  Sachsa  werden   durch den Regierungsrat  Folk  vom Regierungsbezirk Erfurt  untersucht,  weil  die Stadt eine Abgabenerhöhung erreichen will. Bei einer Begehung des Stadtwaldes  erkennt Folk, dass man die  Natur  für  Gäste nutzen kann, die Entwicklung  Richtung  Kurort  wird damit eingeleitet. [5] 

Für Sachsa  werden drei Markttage festgelegt, ein Jahrmarkt, ein Vieh- und Krammarkt und ein Krammarkt am Montag nach Martini, fällt aber Martini auf einen Montag, dann 8 Tage später. [33]

1846       In Neuhof  wird eine Gipsbrennerei gegründet, daraus wird später das Gipswerk Sachsenstein. [24]

1847      Es erfolgt eine  Flurseparation, die Hutegerechtigkeit  wird abgeschafft. Heute würde  man  sagen: „es gab eine Bodenreform. [33] Waldstücke im Borntal, am Pfaffenberg und am Brand werden zu Wiesen. Die Eintragungen  in  dem Hypothekenbuch  ziehen sich bis 1869 hin. 

Das Ober- oder Gänsetor  in der oberen Kirchstraße  mit der Wohnung des Gänsehirten wird niedergelegt. [5]

In Steina wird das 1. Schulhaus gebaut. [59]

In Zorge  wird die St. Bartholomäus-Kirche  bis 1853 aus Grauwacke und Dolomit neu gebaut. [13]

1848      Auf  dem Ravensberg  entsteht  eine Schutzhütte. In dieser Bretterbude wird anfangs Milch durch einen Kuhhirten aus Bartolfelde verkauft. [5] 

Die Schützenkompanie  (später Schützengesellschaft)  erhält die Rechtsform  eines bürgerlichen Vereins. Vorübergehend wird eine Bürgerwehr gegründet. [5]

Der Celler Kaufmann Wilhelm Schröter  richtet in Wieda  eine Zündholzfabrik ein, diese bietet 70 Menschen Arbeit.

1850      In Walkenried  bleibt nur noch die eigenständige Zivilgerichtsbarkeit erhalten, es gibt bis 1973  ein Amtsgericht.

1851      Sachsa  und Neuhof  werden durch eine Chaussee miteinander verbunden. [4] [5]

Die Schützengesellschaft von 1851 e.V. Walkenried  wird gegründet.

1852      Bei jedem  Brunnen  (siehe Foto, Motiv - Heimatmuseum Bad Sachsa) in der Marktstraße  wird eine Laterne aufgestellt. [4] 

Die Pfaffenwiese  erhält Schotter. [5] 

Der Weg längs des Glaseberges  wird mit Tannen bepflanzt. [5]

Die Steinaer Katharinen-Kirche erhält ihre Orgel, die von der Orgelbauwerkstatt Joh. Andreas Engelhardt in Herzberg für 800 Taler gebaut wurde. Die Orgel ist bis heute in der Kirche, es gibt regelmäßig Konzerte.

1853      Die Straße Richtung Schützenhaus  (heute Hindenburgstraße)  wird geschottert und mit Bäumen bepflanzt, sie erhält den Namen Lindenstraße  (heute gibt es noch das Hotel Lindenhof ). [4] [5]

In Zorge  wird die neue, massive St. Bartholomäus-Kirche  fertiggestellt. Sie wird an der Stelle errichtet, wo sich seit 1702 eine Kirche aus Holz befand. Gebaut wird sie vom Kreisbaumeister Carl Frühling. [19]

1854      Das  Untertor  (zwischen Marktstraße 28 und 41)  mit  Gefängnis  und Wohnung des  Ratsdieners wird  niedergelegt, die Gefängniszellen  werden im Rathaus  Marktstraße 10/11  untergebracht. [4] [5] 

Auf dem Ravensberg wird von Karl Kohlhase, der aus Pützlingen stammt, die erste Gaststätte mit Saal, Büfett und einem 13 m hohen Turm errichtet und wurde am 12. Juli vollendet. In den Folgejahren wird der Ravensberg weiter ausgebaut. [5][67]

1855       Für die Gerichtskommission  wird in der Uffestraße 1  mit dem Bau eines eigenen Gebäudes begonnen.

1856       Louis Deibel  wird in Gelsenkirchen geboren. 1906  lässt er den heutigen Stadtpark anlegen. [5]

1858       Wirtschaftlich kann Sachsa  keine größeren Möglichkeiten vorweisen, allerdings gibt es 85 Webstühle, die sich mit Aufkommen der Textilindustrie auch noch erledigen.

1860     Die Straßen-, Feuer- und  Forstordnung  für die  Stadt Sachsa  gibt es ab dem 15. Dezember 1860. [5]

Am Sachsenstein  bei Neuhof wird eine Gipshöhle  zugeschüttet die zuvor bei Steinbruchsarbeiten entdeckt wurde. [24]

1861      Die Zorger  Hochofenhütte nimmt einen Kupolofen in Betrieb, er dient zum Verschmelzen fremden Roheisens. [20]

1864      Auf  ärztliche  Empfehlung  kommen  die  ersten  Kurgäste  nach Sachsa.  Der Heilgehilfe Degenhardt  beherbergt in der Marktstraße 49  die ersten Gäste, später  Am Kurpark 5. [4] [5] 

Am 11. Januar wird der Königl. Preuß. Große Wappenschild beschrieben:wegen der Grafschaft Hohenstein führte der König das Wappen der Grafen, nämlich „ein Roth und Silber dreimal in vier Reihen geschachtes Feld“, heute noch im Bad Sachsaer Wappen enthalten.

Der Schießstand der Schützenkompanie (Schützengesellschaft)  wird auf das Gelände unterhalb des heutigen Pädagogiums verlegt.

In Walkenried  eröffnet Albrecht Meier  einen Gipsbruch. Er entwickelt einen Gipsbrennofen, der höhere Qualität liefert (später „Walkenrieder Gipsfabrik“). Nach dem Tod Meiers am 20. Februar 1904 erwirbt Fritz Rode  die Fabrik. [19]

1865      Die Königliche Kreis-Gerichts-Kommission  bezieht nördlich des Rathauses  das Gebäude Uffestraße 1 mit sechs Gerichtsstuben, drei Gefängniszellen und drei Gefangenen-Wärter-Lokalen (Rathausgasse - Uffestraße). [33]

1866       Krieg  zwischen Hannover  und Preußen  heißt auch Krieg  zwischen Steina  und Sachsa, Knickberg  und Zankgraben  sind überlieferte Namen der alten Grenze. Allerdings hat es zwischen Steina und Sachsa wohl keine Kriegshandlungen gegeben. Seither gehört Hannover und damit auch Steina zu Preußen. 

Dr. Schoetensack  lässt sich in Sachsa  nieder. Er wird bald darauf den Kurbetrieb  beleben. [5]

Der Mühlenbesitzer Höfer  in Neuhof  wird wegen der Wasserrechte des Kranichteiches verklagt.

1867      Am 7. Dezember gibt es einen schweren Sturm  mit Schäden an Gebäuden und im Forst. [33]

1868      Beim Bau der Eisenbahnlinie  zwischen Walkenried  und Ellrich  wird der 268 m lange Tunnel durch das „Himmelreich“ gebaut, hierbei stößt man am 10. Juli auf eine riesige Höhle. [28]

1869      Die ev. St. Nikolai-Kirche  erhält ihre große Glocke. [4]  Die Glocke muss im ersten Weltkrieg abgeliefert werden und wird für Rüstungszwecke eingeschmolzen. [39]

Die Bahnlinie  Nordhausen – Northeim  wird am  01. August  in Betrieb genommen,  allerdings müssen die Gäste, die nach Sachsa wollen,  in Tettenborn  (Tettenborn-Kolonie, Bahnhof ab 01. Dezember) oder Walkenried  ein- oder aussteigen. [5] 

In Zorge wird der Sportverein gegründet. [48]

1870      Das erste Messtischblatt  für Sachsa  wird herausgegeben [17], heute befindet sich Bad Sachsa auf den topographischen Karten Nr. 4429 Bad Sachsa (südlicher Teil) und 4329 Zorge (nördlicher Teil). Alle Karten sind im Maßstab 1:25000 aufgelegt. Im Jahr 1853 erschien das Urmesstischblatt von Ellrich, die älteste Karte mit der Darstellung von der Sachsaer Warte  stammt aus dem Jahr 1578 (Staatsarchiv Dresden, eine Repro befindet sich im Schlossmuseum Heringen). [19]

1871       Der Verschönerungsverein  (später Sachsaer Badegesellschaft)  wird gegründet. [32]

1872      In der  Bismarckstraße 1  wird vom  Ökonomen und  Ziegeleibesitzer  Conventes  ein „viereckiges Haus“ gebaut. Als Rathmann fördert er mit  Dr. Schoetensack  und Carl Degenhardt  (Heilgehilfe) den Fremdenverkehr. In dem Haus ist später eine private Höhere Töchterschule, seit 1929  Rathaus.

1873      August Frind sen.  kauft den Ausschank  Unter den Linden   und  macht daraus das  später  immer mehr ausgebaute und sehr bekannte „Hotel Schützenhaus“. [5] 

Im Nordhäuser Courir  erscheint die erste Werbeanzeige für den Kurort Sachsa. [5]

1874      Die Arbeit des Verschönerungsvereins  wird am 20. März seitens der Stadtbehörde anerkannt; er heißt nun bis 1878 „Komitee zum Zwecke der Herrichtung eines Bades“. Das ist die Geburtsstunde des Luftkurortes Sachsa

Der Mühlenbesitzer Carl Gelpke  richtet das erste Bad in der Bismarckstraße 9 ein, heute Hotel-Pension „Gelpkes Mühle“ Bismarckstr. 15[4] [5]

In verschiedenen Straßen werden die Hausnummern geändert. [39] 

Der Gastwirt Kurth errichtet auf dem Katzenstein eine Bretterbude, die als Schutzhütte mit Ausschank dient. Noch im selben Jahr übernimmt Karl Riemenschneider  den Ausschank. [5]

Walkenried  bekommt eine Freiwillige Feuerwehr.

1875       In der Bismarckstraße 12  existiert bis 1931 die Kälzsche Mühle  als Mahl- und Ölmühle.

Die Freiwillige Feuerwehr  in Neuhof  wird gegründet. [24]

In der Turmstraße in Walkenried entsteht eine Malzfabrik, die bis 1929 existiert.  

In Wieda  wird die Wiedaer Hütte AG  gegründet, mit der Produktion kann am 30. Juni begonnen werden (siehe Foto, Gußteil an einem Brückengeländer in Wieda). Hier werden Kohle- und später Ölöfen produziert.

1876      Carl Mast eröffnet auf dem Stöberhai bei Wieda das 1. Gasthaus.

In Zorge  kommt es zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr.

1877       Von Ellrich  nach Sachsa  baut die Post  die erste Telegraphenleitung. [5]

1878      Der Kur- und Verkehrsverein, später Kur- und Verkehrsverein Bad Sachsa e.V.  wird gegründet. [4] [5] 

Eine kleine Badeanstalt wird durch die neu gegründete Sachsaer Badegesellschaft  eingerichtet, immerhin schon mit  zwei Badezellen. [5]  Vorgänger ist das „Komitee zum Zwecke der Herrichtung eines Bades“ von 1874

Die Gerichtskommission  wird wieder nach Ellrich  zurückverlegt. Stadt- und Polizeiverwaltung  ziehen dann von der Marktstraße 10/11  (Ratskeller) in die Uffestraße 1  um, die Stadtverwaltung bleibt bis 1929  in der Uffestraße.

1880       Am Reinhardtsweg  im Salztal  wird das Freibad  eröffnet. [4] [5] Heute befindet sich dort das Salztal-Paradies mit vielen Sportmöglichkeiten, Schwimmen, Tennis, Bowling, Eislauf, Fitness und Kinderparadies. [39] 

Es gibt in Sachsa  die erste  Bürger- und Feuerwehr. [2]

1881      In Steina  gründet der Steinmetz Friedrich Beyermann  einen Steinmetzbetrieb  und beschäftigt bis zu 30 Steinmetze.

1882      In Steina  wird der Männergesangverein Steina von 1882 e.V.  gegründet.

1883      An der ev. Kirche in Steina wird die Luther-Linde gepflanzt, Anlass ist der 400. Jahrestag der Reformation. [59]

1884      Auf dem Katzenstein  wird die Gaststätte (Bretterbude) durch ein Wohnhaus mit Gasthaus ersetzt. [5] 

Bis 1914  besteht eine Postagentur  auf dem Ravensberg, weil General-Postmeister Heinrich von Stephan  dort im Urlaub wohnt und jagt. [5]

Der Unternehmer Julius Bergmann  gründet am Pontelteich (Walkenried-Juliushütte) eine Gipsfabrik. Diese wird im 19. Jahrhundert eine der größten Gipsfabriken in Deutschland.

1885      Bereits vor 1885 befindet sich in der Uffestraße 52  eine Wassermühle, die Untermühle, sie existiert bis 1928. Heute steht dort ein Wohnhaus.

In der Provinz Hannover  wird am 1. April eine Kreisreform durchgeführt. Seitdem liegt Steina  im Landkreis Osterode am Harz. [4]

1886      In der Lindenstraße (Hindenburgstraße) wird das Hotel Kurhaus (heute Lindenhof) eröffnet. Das Fachwerkgebäude wurde 1885 in Zorge abgebaut und hier neu aufgebaut. [68] 

Auf dem Stöberhai  bei Wieda  brennt das erste Wirtshaus ab, am 21. Juni 1890 eröffnet August Panse einen Neubau.

1887      In Sachsa  erscheint ab 17. September als erste Tageszeitung die „Zeitung für den Harz“, später Bad Sachsaer Nachrichten, sie erscheint bei L. Kamphenkel  in Wieda. [7] 

In Sachsa  wird ein Zweigverein des Harzklubs  gegründet. Heute im Internet über www.harzklub-badsachsa.de einzusehen. [4]  Er wird ein wichtiger Faktor in der Unterhaltung der Wanderwege im Bereich vom Bad Sachsaer Kurgebiet und des Stadtforstes. [39] 

Die Sparkasse  nimmt ihre Tätigkeit in der Uffestraße 1  auf, damaliges Rathaus. [5]  

Für die ev. St. Nikolaikirche wird ein Taufbecken mit einem Taufgestell aus Holz angeschafft.

1888      Die Postagentur  in Sachsa wird zum Postamt  erhoben. [4] [5]  

Auf dem Ravensberg  wird das 1. Stockwerk der Gaststätte für Fremdenzimmer ausgebaut. [5]  

Friedrich Schäfer  eröffnet eine Stellmacherwerkstatt. Er produziert Wagen und Rodelschlitten, ab 1922  wird die Produktion von Holz-Skiern aufgenommen.

1889      Der im Bereich des heutigen Kurparks  befindliche Schießstand  der „Schützenkompanie“ wird wegen der Lärmbelästigung in das Ostertal  verlegt. [33] 

Am 07. April wird der Männerturnverein „Turnvater Jahn“ gegründet, ab 1929  entsteht durch den Zusammenschluss mit dem Turnverein Friesen  der  Turn- und Sportverein (TSV). [36]  

Der Kurpark  wird angelegt und mit exotischen Baumarten bepflanzt. [5]  

Die Sachsaer Badegesellschaft   wird von der Stadt übernommen. [33]  

Im Kuckanstal  wird der Reinhardtsbrunnen  erschlossen, nachdem Herr Kommerzienrat Reinhardt  50 Mark gestiftet hat.

Auf dem Stöberhai  oberhalb von Wieda wird das erste Wirtshaus durch das „Berghotel Stöberhai“ ersetzt, dieses erhält einen Aussichtsturm.

1890      Hinter dem Kurpark   wird ein neues Badehaus  errichtet. Gebaut wird es im Renaissancestil. Es enthält 14 Badezellen und im Obergeschoss ein Gästehaus. [5]  

Willbrand Rhotert  kauft am 24. Juni Gelände im Ostertal  und erbaut bis 1891  das erste Haus (heutiges Haupthaus) für eine private Internatsschule (Pädagogium). [37]  

Das Restaurant  Eulings Wiese  wird am 18. Juni eröffnet und am 29. Juni mit „Concert und Feuerwerk“ eingeweiht.

Die Wiedaer Kirche bekommt eine Orgel, gebaut bei R. Knauf in Bleicherode, 1999 wird sie restauriert.

In Zorge  werden die ersten Petroleum-Straßenlampen aufgestellt. Die Zorger  gründen am 10. April einen Harzklub - Zweigverein.

1891      Im Ostertal  wird die private Realschule  (heute Pädagogium) mit der Möglichkeit zum   Erwerb des „Einjährigen“ ab Ostern eröffnet. [37]  Willbrand Rhotert  hatte in Roßla  seit 1899 bereits eine Privatschule. [5]

In Walkenried  lässt Albrecht Meier  auf dem Fabrikgrundstück der Gipsfabrik seine Villa bauen, die ausschließlich mit Gips als Baumaterial errichtet wird. [19]

1892       Die Höhere Töchterschule  in der Bismarckstraße 1  wird aufgelöst, das Haus steht leer, Ab 1901  wird es zur Villa umgebaut, seit 1929 befindet sich darin das Rathaus. [5]

In Wieda  kommt es zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr.

1893       In der Nähe des Bahnhofs Tettenborn-Sachsa errichtet Friedrich Morich eine Gipsmühle, ab 1903 entsteht hier der Ortsteil Tettenborn-Bahnhof, ab 1896 gibt es noch die Gipsfabrik Markmann, 1903 siedelt sich die Fa. Lohoff an.

Börgardts & Pohling  errichten auf der Kutzhütte  eine Gipsfabrik, nachdem sie am 18. Oktober  1889 in Klettenberg bereits eine Gipsfabrik erworben hatten. [19]

1894       Sachsa  erhält seine erste Stadtbücherei. im Zimmer 5 des Rathauses. ]69}  Sie wird vom Lehrer G. Schmidt  bis 1900  betreut. Im Jahr 1897 verfügt die Bücherei bereits über 512 Bücher. [5]

1895      Mit dem ersten Bauabschnitt einer Wasserleitung  für die Trinkwasserversorgung wird begonnen. [5]  

Alle 150 m wird eine Straßenlaterne  in Betrieb genommen, es handelt sich um Petroleumlaternen, 1909  werden diese bereits durch elektrische Bogenlampen ersetzt. 

Das Postgebäude  (Poststraße 3) wird gebaut, zuerst von der Post gemietet und 1929  gekauft. [5]  Es existiert als Postamt bis 20. Juli 2009

Auf dem Ravensberg  kann man nun beim Gastwirt Gänsehals  Hörnerschlitten ausleihen, die er im Riesengebirge besorgt hat.

In Zorge  wird am Reihersberg  der letzte Hochofen stillgelegt, weil sich die Verhüttung der Erze mit Holzkohle als nicht mehr konkurrenzfähig erweist. [20]

1896      An der Bahnstrecke Nordhausen – Northeim  wird die Haltestelle Sachsa  eingerichtet. [4]

Es besteht nun eine räumliche und verwaltungsmäßige Verbindung zwischen Stadthauptkasse und Sparkasse

Der Bau von Sachsas erster Wasserleitung  wird abgeschlossen. Quellen zur Wasserversorgung befinden sich unterhalb des  Ravensbergs, am Birkenkopf, Silberquelle und Kuckanstal, dabei hat sich Richard Breslau, ehemaliger Bürgermeister von Erfurt, sehr verdient gemacht.

Die Walkenrieder Dampfseifenfabrik Genzel  wird als Gallseifenfabrik gegründet.

In Zorge  wird die letzte Grube „Tiefer Stollen“ aufgelassen (stillgelegt). Er dient bis dahin als Wasserlösungsstollen, heute zur Trinkwasserversorgung. [20]

1897       Wilhelm Kellner  II und sein Bruder Robert Kellner  errichten eine Brauerei  in der Walkenrieder Straße  (Ecke Sachsensteinstraße, heute Kfz-Werkstatt). (siehe Foto, Flaschenverschluß nach 1905 bis 1945) 

L. Kamphenkel  zieht mit seinem Verlag von Wieda nach Sachsa um und die Zeitung für den Harz ( später Bad Sachsaer Nachrichten)  erscheint damit ab 28. September in Sachsa. 

Auf dem Warteberg  wird ein Hotel gebaut, später befindet sich in dem Gebäude ein Kinder-Kurheim.

Am 28. April wird die Südharz-Eisenbahn-Gesellschaft  (SHE) mit Sitz in Walkenried  gegründet.

1898     Der auf Kosten der Stadt auf dem Grund der Gemeinde Neuhof erbaute Bahnhof Sachsa wird am 28. August eröffnet. [5] 

Die DRK - Bereitschaft Sachsa  wird gegründet. 

Auf dem neuen Friedhof  an der Wiedaer Straße  wird die Friedhofskapelle errichtet. [33]  

Am 10. Dezember wird der Turnverein Friesen  gegründet. [36]

In Unterzorge  wird eine neue Eisengießerei  aufgebaut. [13]  Sie wird von 1960 bis 1979 zur „Balo GmbH“, von 1979 bis 1998 "Harzer Graugußwerk GmbH", von 1998 bis 2002 heißt die Firma "AEK InterForm GmbH" und ist ab 2002 als „Harz Guss Zorge GmbH“ in Betrieb.

1899       Oberlehrer Huwe  gründet eine Höhere Mädchenschule. [5]  

Sachsa  erhält auf Veranlassung von Postverwalter Geist  die erste Fernsprech-Vermittlungsstelle für 20 Anschlüsse. [5]  

Der Heilgehilfe Carl Degenhardt  stirbt am 08. Juni mit 68 Jahren.

Zwischen Walkenried  und Braunlage  (am 15. August) sowie von Brunnenbachsmühle  nach Tanne  (am 24. August) wird die Südharz-Eisenbahn (SHE)  in Betrieb genommen, auch an der Wiedaer Hütte  wird ein Bahnhof eingerichtet.

Am 15. August hält die letzte Postkutsche vor dem „Deutschen Kaiser“ (später Deutsches Haus, heute Restaurant Kleine Kommode) in Zorge. [13]

1900       Im Badehaus  werden bis 1903 Erneuerungsarbeiten mit der Einrichtung einer elektrischen Beleuchtung durchgeführt. 

Lehrer G. Schmidt, der die Bücherei  seit 1894  betreut hat, verlässt Sachsa. Die Bücherei  befindet sich im Zimmer 5 des Rathauses und wird nun vom ehemaligen Pastor Zimmer  betreut. [5]  

Am 01. September wird die Turnhalle  an der Tettenborner Straße  (heute Jugendherbergstraße) ihrer Bestimmung übergeben. [36]

Ab Oktober gibt es am Streckennetz der Südharz - Eisenbahn  den Bahnhof Stöberhai, der am 18. April 1901 offiziell eröffnet wird und am 16. Januar 1907  abbrennt, im selben Jahr wieder aufgebaut wird und heute noch eine beliebte Gaststätte mit Wildfütterung ist.

 

 
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Samstag, 07. Dezember 2024

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