1802 In Zorge wird oberhalb des „Wiedaer Hüttenweges“ erstmals ein bleigraues Mineral – ein kupferhaltiges Selenblei - genannt „Zorgit “ entdeckt. [20] 1803 In der Uffestraße 2 befindet sich eine Lohmühle. Vor dem Jahr 1930 muss sie den Betrieb wieder eingestellt haben. Weiter flussabwärts, in der Uffestraße 51 befindet sich zu dieser Zeit eine Gerberei. Steina wird von den Franzosen besetzt und kommt zum Königreich Westfalen. [59] 1804 In Sachsa tritt eine neue Feuerordnung in Kraft (siehe auch 1754). [2] Im Untertor wird ein Geschoss zum Gefängnis ausgebaut. [33] 1806 In Sachsa sind am 15. Oktober sächsische Offiziere und berichten über die preußische Niederlage bei Jena. In den nächsten Tagen folgen Flüchtlinge verschiedener Regimenter, die auch Verwundete mitführen, am 18. Oktober folgen die Franzosen. Durch Zorge ziehen Soldaten der Preußen und anschließend der Franzosen, die Kirche wird am 27. November als Pferdestall genutzt. 1807 Bis 1813 gehört der Canton Sachsa zum Königreich Westfalen (König ist Jérome Bonaparte, ein Bruder von Napoleon). [4] [5] 1808 In Wieda bricht in der Nacht vom 6./7. April der Damm des bis 1803 errichteten Hüttenteiches. In den Fluten sterben 15 Menschen, 30 Stück Vieh gehen verloren. Der Damm wird aus Kostengründen nicht repariert. Auch die Hüttenbetriebe werden beschädigt und können erst zwei Monate nach der Überflutung den Betrieb wieder aufnehmen. [20] 1809 Im Eulental bei Steina wird ein Stollen mit geringem Eisenerz- und Steinkohlevorkommen entdeckt. [46] 1814 Die Landsturmcompagnie wird mit Aufruf an die wehrfähigen Bürger (später Schützengesellschaft) gegründet. Es werden 3 Kompanien aufgestellt, geschossen wird von der heutigen Hindenburgstraße Richtung Schmelzteichdamm. [33] 1816 Sachsa wird mit der Grafschaft Hohenstein dem Regierungsbezirk Erfurt der preußischen Provinz Sachsen zugeordnet. [4] [5] Es liegt damit im Landkreis Hohenstein, der später Kreis Nordhausen und ab 1888 Kreis Grafschaft Hohenstein heißt. Darin bleibt Sachsa bis 1945. [39] Die Postagentur (Postwärteramt) wird eingerichtet. [17] 1819 Der Damm des Schmelzteiches bricht zum ersten Mal, das gleiche geschieht auch im Jahr 1920. [33] Die Instandsetzung kostet 300 Taler. 1820 In Zorge wird am Kirchberg das Pferdchen, eine Aussichtsplattform mit Wetterfahne, errichtet. 2012 wird die Anlage vom Harzklub saniert. [48] 1821 Sachsa erhält im Januar eine eigene Gerichtskommission. Gerichtsassessor Wehmut bringt die Akten von Ellrich in das Sachsaer Rathaus.(Marktstraße 10-11) [33] Die erste Apotheke (Stadtapotheke) wird von Johann Gustav Karl Haendess übernommen und in die Marktstraße Nr. 54 verlegt. [33]
1823 Die St. Nikolai-Kirche erhält statt eines Wetterhahns einen Wetteradler. (siehe Foto, alter Wetteradler im Wintersport- und Heimatmuseum) Dieses geschieht als Erinnerung an die Zugehörigkeit zu Preußen ab 1648. [5] Mit dem Ende des 2. Weltkriegs gehört Bad Sachsa zur britischen Besatzungszone, am 01.11.1946 wird das Bundeslandes Niedersachsen gegründet, zu dem Bad Sachsa nun gehört. Die Zorger Hütte gießt einen 864 Ztr. schweren Obelisk. Er ist 22 m hoch und steht noch heute auf dem Löwenwall in Braunschweig. [13] 1824 In Zorge werden 50 Columbia-Buchdruckpressen hergestellt. [13] 1825 Die ev. St. Nikolai-Kirche erhält eine Orgel vom Orgelbauer Deppe aus Nordhausen, 1883 gibt es eine neue Orgel von R. Knauf aus Bleicherode, 1929 folgt eine Orgel der Fa. Hammer aus Hannover. Das einsturzgefährdete Schützenhaus wird abgerissen und bis 1826 durch einen Neubau ersetzt. [33] Von hier wird Richtung Schmelzteichdamm geschossen bis 1864. 1827 In Neuhof wird die erste Gipshütte erwähnt. 1828 Der Trinitatismarkt (Trinitatis = Dreifaltigkeitsfest, 1. Sonntag nach Pfingsten) und das Schützenfest werden zusammengelegt, gefeiert wird vor dem Schützenhaus. [33] Zorge erhält einen Glockenturm, dieser steht erhöht, damit die Glocken im ganzen Tal zu hören sind. Zorge ist wie Wieda in einem der mehrere Kilometer langen Südharz-Täler angelegt. Im Turm befindet sich eine Uhr von 1894. Die große Glocke stammt von 1956, die Vorgängerin von 1928 musste im 2. Weltkrieg zum Einschmelzen abgeliefert werden. Auf dem Staufenberg oberhalb von Zorge wird ein Aussichtsturm errichtet. Er muss 1946 wegen Baufälligkeit abgerissen werden. 1830 Zur Rektorklasse für Knaben und Kantorklasse für Mädchen kommt eine Elementarklasse hinzu, die Schule befindet sich bis 1905 in der Marktstraße 10/11 (später Harzklause / Ratskeller, siehe auch 1976 und 1977). [5] Zwischen Zorge und Ellrich vereiteln Schwarze Jäger und Zorger Bürger, dass Herzog Carl von Braunschweig am 30. November als „Flüchtling“ auf braunschweigisches Gebiet gelangt, heute gibt es noch den „Carlstein“. [13] Aufgrund des vorangegangenen Ereignisses erhalten die Zorger am 5. Dezember 1831 per Dekret die Genehmigung, eine Schützengesellschaft zu gründen. [13] 1831 Carl Degenhardt wird geboren. Später ist er als „Heilgehülfe“ (ab 1864) an der Errichtung des Kurbetriebes beteiligt. In Zorge wird die Schützengesellschaft Zorge von 1831 e.V. gegründet und hat ihr erstes Freischießen und Schützenfest. [13] 1832 Neuhof wird durch die braunschweigische Gemeindereform selbstständig. [24] 1833 Für die Stadt Sachsa gibt es eine neue Feuerordnung durch die Königliche Regierung, Abteilung des Innern; Erfurt den 11. Juli 1833. [5] Der Wetteradler auf der St. Nikolai-Kirche wird am 18. Dezember nachmittags durch einen Sturm vom Kirchturm gefegt und 1834 erneuert. Außerdem bleibt kein Hausdach unbeschädigt. [17] [33] In der Marktstraße 49 „Gasthaus Zur Krone“ beginnt Wilhelm Kellner mit dem Brauen von Bier. [35] 1834 In einem Gesetz vom 12. Dezember werden die Weiderechte festgesetzt, die Wiedaer Weidegenossenschaft besitzt im Jahr 2010 das Weiderecht seit über 300 Jahren. 1837 Im Walkenrieder Kloster beginnen Restaurierungsarbeiten, die von Kreisbaumeister Carl Frühling aus Blankenburg geleitet werden. [19] Das Fürstentum Blankenburg mit dem Amt Walkenried schließt sich dem preußischen Zollgebiet an, zwischen Neuhof (Fürstentum Blankenburg) und Sachsa (Preußen) besteht nun keine Zollgrenze mehr. [19] In Wieda gibt es bis zu diesem Jahr eine Faktorei (Hüttenverwaltung), danach wird sie mit der Faktorei in Zorge vereinigt und dorthin verlegt. [20] In Zorge wird in den Ellern 1-5 die Zorger Maschinenfabrik errichtet, 1842 bis 1845 werden hier sechs Lokomotiven gebaut. [13] 1838 Der Friedhof am Pfaffenberg oberhalb des heutigen „Gästehaus am Bornweg“ wird am 26. Februar eingeweiht. [33] Heute befindet sich dort noch das Denkmal an die Gefallenen des 1. Weltkrieges von 1914 bis 1918. Außerdem ist dort eine Gedenktafel an die Gefallenen vom 2. Weltkrieg 1939 bis 1945 angebracht. In Wieda erhält die ehemalige Faktorei der „Wiedaer Hütte“ eine neue Funktion als Pfarrhaus „die Pfarre“. [20] 1839 In Tettenborn wird der Schützenverein Tettenborn von 1839 e.V. gegründet. 1840 In Neuhof wird eine Gipshöhle angefahren, genannt „Rittersbornhöhle“, nach 1928 heißt sie Sachsensteinhöhle. Sie wird später zur Schauhöhle, ab 1955 wird sie durch Gipsabbau zerstört. [19] 1841 In Neuhof wird die St. Antonius-Kapelle abgerissen. am 03. Oktober 1837 war bereits die Schule, ein Anbau der Kapelle, eingestürzt. [24] In Wieda wird der 1. Gesangverein „Germania“ gegründet. Ab 1907 gibt es sogar 3 Gesangvereine in Wieda. [65] 1842 Am alten Schießplatz steht das 1836 erbaute Haus des Stadtförsters. Er erhält eine Schankerlaubnis „Unter den Linden“. [5] Später wurde daraus das Hotel Schützenhaus, heute Vital-Hotel. In Neuhof wird mit dem Neubau einer Kirche begonnen. [24] Sie wird bis 1844 aus Nüxeier Stein gebaut.
In Zorge werden die ersten Lokomotiven gebaut, die Nr. 1 erhält den Namen „Zorge“, (siehe Foto, Modell im Heimatmuseum Zorge) die 2. Lok den Namen „Hackelberg“. Am 17. September werden beide Lokomotiven feierlich getauft. Bis 1845 werden in Zorge sechs Lokomotiven und bis 1875 zahlreiche Dampfmaschinen gebaut. [13] 1844 In Sachsa wird Friedrich Wilhelm Reinhardt geboren, 1889 und 1910 werden wir ihm wieder begegnen [57]. Die neu gebaute Neuhofer Kirche erhält ihre Orgel. Diese kann bis 1910 genutzt werden. Erbaut wird sie vom Orgelbauer Gottlieb Knauf aus Bleicherode. [19] [24] 1845 Die wirtschaftlichen Verhältnisse in Sachsa werden durch den Regierungsrat Folk vom Regierungsbezirk Erfurt untersucht, weil die Stadt eine Abgabenerhöhung erreichen will. Bei einer Begehung des Stadtwaldes erkennt Folk, dass man die Natur für Gäste nutzen kann, die Entwicklung Richtung Kurort wird damit eingeleitet. [5] Für Sachsa werden drei Markttage festgelegt, ein Jahrmarkt, ein Vieh- und Krammarkt und ein Krammarkt am Montag nach Martini, fällt aber Martini auf einen Montag, dann 8 Tage später. [33] 1846 In Neuhof wird eine Gipsbrennerei gegründet, daraus wird später das Gipswerk Sachsenstein. [24] 1847 Es erfolgt eine Flurseparation, die Hutegerechtigkeit wird abgeschafft. Heute würde man sagen: „es gab eine Bodenreform“. [33] Waldstücke im Borntal, am Pfaffenberg und am Brand werden zu Wiesen. Die Eintragungen in dem Hypothekenbuch ziehen sich bis 1869 hin. Das Ober- oder Gänsetor in der oberen Kirchstraße mit der Wohnung des Gänsehirten wird niedergelegt. [5] In Steina wird das 1. Schulhaus gebaut. [59] In Zorge wird die St. Bartholomäus-Kirche bis 1853 aus Grauwacke und Dolomit neu gebaut. [13] 1848 Auf dem Ravensberg entsteht eine Schutzhütte. In dieser Bretterbude wird anfangs Milch durch einen Kuhhirten aus Bartolfelde verkauft. [5] Die Schützenkompanie (später Schützengesellschaft) erhält die Rechtsform eines bürgerlichen Vereins. Vorübergehend wird eine Bürgerwehr gegründet. [5] Der Celler Kaufmann Wilhelm Schröter richtet in Wieda eine Zündholzfabrik ein, diese bietet 70 Menschen Arbeit. 1850 In Walkenried bleibt nur noch die eigenständige Zivilgerichtsbarkeit erhalten, es gibt bis 1973 ein Amtsgericht. 1851 Sachsa und Neuhof werden durch eine Chaussee miteinander verbunden. [4] [5] Die Schützengesellschaft von 1851 e.V. Walkenried wird gegründet.
1852 Bei jedem Brunnen (siehe Foto, Motiv - Heimatmuseum Bad Sachsa) in der Marktstraße wird eine Laterne aufgestellt. [4] Die Pfaffenwiese erhält Schotter. [5] Der Weg längs des Glaseberges wird mit Tannen bepflanzt. [5] Die Steinaer Katharinen-Kirche erhält ihre Orgel, die von der Orgelbauwerkstatt Joh. Andreas Engelhardt in Herzberg für 800 Taler gebaut wurde. Die Orgel ist bis heute in der Kirche, es gibt regelmäßig Konzerte. 1853 Die Straße Richtung Schützenhaus (heute Hindenburgstraße) wird geschottert und mit Bäumen bepflanzt, sie erhält den Namen Lindenstraße (heute gibt es noch das Hotel Lindenhof ). [4] [5] In Zorge wird die neue, massive St. Bartholomäus-Kirche fertiggestellt. Sie wird an der Stelle errichtet, wo sich seit 1702 eine Kirche aus Holz befand. Gebaut wird sie vom Kreisbaumeister Carl Frühling. [19] 1854 Das Untertor (zwischen Marktstraße 28 und 41) mit Gefängnis und Wohnung des Ratsdieners wird niedergelegt, die Gefängniszellen werden im Rathaus Marktstraße 10/11 untergebracht. [4] [5] Auf dem Ravensberg wird von Karl Kohlhase, der aus Pützlingen stammt, die erste Gaststätte mit Saal, Büfett und einem 13 m hohen Turm errichtet und wurde am 12. Juli vollendet. In den Folgejahren wird der Ravensberg weiter ausgebaut. [5][67] 1855 Für die Gerichtskommission wird in der Uffestraße 1 mit dem Bau eines eigenen Gebäudes begonnen. 1856 Louis Deibel wird in Gelsenkirchen geboren. 1906 lässt er den heutigen Stadtpark anlegen. [5] 1858 Wirtschaftlich kann Sachsa keine größeren Möglichkeiten vorweisen, allerdings gibt es 85 Webstühle, die sich mit Aufkommen der Textilindustrie auch noch erledigen. 1860 Die Straßen-, Feuer- und Forstordnung für die Stadt Sachsa gibt es ab dem 15. Dezember 1860. [5] Am Sachsenstein bei Neuhof wird eine Gipshöhle zugeschüttet die zuvor bei Steinbruchsarbeiten entdeckt wurde. [24] 1861 Die Zorger Hochofenhütte nimmt einen Kupolofen in Betrieb, er dient zum Verschmelzen fremden Roheisens. [20] 1864 Auf ärztliche Empfehlung kommen die ersten Kurgäste nach Sachsa. Der Heilgehilfe Degenhardt beherbergt in der Marktstraße 49 die ersten Gäste, später Am Kurpark 5. [4] [5] Am 11. Januar wird der Königl. Preuß. Große Wappenschild beschrieben:wegen der Grafschaft Hohenstein führte der König das Wappen der Grafen, nämlich „ein Roth und Silber dreimal in vier Reihen geschachtes Feld“, heute noch im Bad Sachsaer Wappen enthalten. Der Schießstand der Schützenkompanie (Schützengesellschaft) wird auf das Gelände unterhalb des heutigen Pädagogiums verlegt. In Walkenried eröffnet Albrecht Meier einen Gipsbruch. Er entwickelt einen Gipsbrennofen, der höhere Qualität liefert (später „Walkenrieder Gipsfabrik“). Nach dem Tod Meiers am 20. Februar 1904 erwirbt Fritz Rode die Fabrik. [19] 1865 Die Königliche Kreis-Gerichts-Kommission bezieht nördlich des Rathauses das Gebäude Uffestraße 1 mit sechs Gerichtsstuben, drei Gefängniszellen und drei Gefangenen-Wärter-Lokalen (Rathausgasse - Uffestraße). [33] 1866 Krieg zwischen Hannover und Preußen heißt auch Krieg zwischen Steina und Sachsa, Knickberg und Zankgraben sind überlieferte Namen der alten Grenze. Allerdings hat es zwischen Steina und Sachsa wohl keine Kriegshandlungen gegeben. Seither gehört Hannover und damit auch Steina zu Preußen. Dr. Schoetensack lässt sich in Sachsa nieder. Er wird bald darauf den Kurbetrieb beleben. [5] Der Mühlenbesitzer Höfer in Neuhof wird wegen der Wasserrechte des Kranichteiches verklagt. 1867 Am 7. Dezember gibt es einen schweren Sturm mit Schäden an Gebäuden und im Forst. [33] 1868 Beim Bau der Eisenbahnlinie zwischen Walkenried und Ellrich wird der 268 m lange Tunnel durch das „Himmelreich“ gebaut, hierbei stößt man am 10. Juli auf eine riesige Höhle. [28] 1869 Die ev. St. Nikolai-Kirche erhält ihre große Glocke. [4] Die Glocke muss im ersten Weltkrieg abgeliefert werden und wird für Rüstungszwecke eingeschmolzen. [39] Die Bahnlinie Nordhausen – Northeim wird am 01. August in Betrieb genommen, allerdings müssen die Gäste, die nach Sachsa wollen, in Tettenborn (Tettenborn-Kolonie, Bahnhof ab 01. Dezember) oder Walkenried ein- oder aussteigen. [5] In Zorge wird der Sportverein gegründet. [48] 1870 Das erste Messtischblatt für Sachsa wird herausgegeben [17], heute befindet sich Bad Sachsa auf den topographischen Karten Nr. 4429 Bad Sachsa (südlicher Teil) und 4329 Zorge (nördlicher Teil). Alle Karten sind im Maßstab 1:25000 aufgelegt. Im Jahr 1853 erschien das Urmesstischblatt von Ellrich, die älteste Karte mit der Darstellung von der Sachsaer Warte stammt aus dem Jahr 1578 (Staatsarchiv Dresden, eine Repro befindet sich im Schlossmuseum Heringen). [19] 1871 Der Verschönerungsverein (später Sachsaer Badegesellschaft) wird gegründet. [32] 1872 In der Bismarckstraße 1 wird vom Ökonomen und Ziegeleibesitzer Conventes ein „viereckiges Haus“ gebaut. Als Rathmann fördert er mit Dr. Schoetensack und Carl Degenhardt (Heilgehilfe) den Fremdenverkehr. In dem Haus ist später eine private Höhere Töchterschule, seit 1929 Rathaus. 1873 August Frind sen. kauft den Ausschank „Unter den Linden“ und macht daraus das später immer mehr ausgebaute und sehr bekannte „Hotel Schützenhaus“. [5] Im „Nordhäuser Courir“ erscheint die erste Werbeanzeige für den Kurort Sachsa. [5] 1874 Die Arbeit des Verschönerungsvereins wird am 20. März seitens der Stadtbehörde anerkannt; er heißt nun bis 1878 „Komitee zum Zwecke der Herrichtung eines Bades“. Das ist die Geburtsstunde des Luftkurortes Sachsa. Der Mühlenbesitzer Carl Gelpke richtet das erste Bad in der Bismarckstraße 9 ein, heute Hotel-Pension „Gelpkes Mühle“ Bismarckstr. 15. [4] [5] In verschiedenen Straßen werden die Hausnummern geändert. [39] Der Gastwirt Kurth errichtet auf dem Katzenstein eine Bretterbude, die als Schutzhütte mit Ausschank dient. Noch im selben Jahr übernimmt Karl Riemenschneider den Ausschank. [5] Walkenried bekommt eine Freiwillige Feuerwehr. 1875 In der Bismarckstraße 12 existiert bis 1931 die Kälzsche Mühle als Mahl- und Ölmühle. Die Freiwillige Feuerwehr in Neuhof wird gegründet. [24]
In der Turmstraße in Walkenried entsteht eine Malzfabrik, die bis 1929 existiert. In Wieda wird die Wiedaer Hütte AG gegründet, mit der Produktion kann am 30. Juni begonnen werden (siehe Foto, Gußteil an einem Brückengeländer in Wieda). Hier werden Kohle- und später Ölöfen produziert. 1876 Carl Mast eröffnet auf dem Stöberhai bei Wieda das 1. Gasthaus. In Zorge kommt es zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr. 1877 Von Ellrich nach Sachsa baut die Post die erste Telegraphenleitung. [5] 1878 Der Kur- und Verkehrsverein, später Kur- und Verkehrsverein Bad Sachsa e.V. wird gegründet. [4] [5] Eine kleine Badeanstalt wird durch die neu gegründete Sachsaer Badegesellschaft eingerichtet, immerhin schon mit zwei Badezellen. [5] Vorgänger ist das „Komitee zum Zwecke der Herrichtung eines Bades“ von 1874. Die Gerichtskommission wird wieder nach Ellrich zurückverlegt. Stadt- und Polizeiverwaltung ziehen dann von der Marktstraße 10/11 (Ratskeller) in die Uffestraße 1 um, die Stadtverwaltung bleibt bis 1929 in der Uffestraße. 1880 Am Reinhardtsweg im Salztal wird das Freibad eröffnet. [4] [5] Heute befindet sich dort das Salztal-Paradies mit vielen Sportmöglichkeiten, Schwimmen, Tennis, Bowling, Eislauf, Fitness und Kinderparadies. [39] Es gibt in Sachsa die erste Bürger- und Feuerwehr. [2] 1881 In Steina gründet der Steinmetz Friedrich Beyermann einen Steinmetzbetrieb und beschäftigt bis zu 30 Steinmetze. 1882 In Steina wird der Männergesangverein Steina von 1882 e.V. gegründet. 1883 An der ev. Kirche in Steina wird die Luther-Linde gepflanzt, Anlass ist der 400. Jahrestag der Reformation. [59] 1884 Auf dem Katzenstein wird die Gaststätte (Bretterbude) durch ein Wohnhaus mit Gasthaus ersetzt. [5] Bis 1914 besteht eine Postagentur auf dem Ravensberg, weil General-Postmeister Heinrich von Stephan dort im Urlaub wohnt und jagt. [5] Der Unternehmer Julius Bergmann gründet am Pontelteich (Walkenried-Juliushütte) eine Gipsfabrik. Diese wird im 19. Jahrhundert eine der größten Gipsfabriken in Deutschland. 1885 Bereits vor 1885 befindet sich in der Uffestraße 52 eine Wassermühle, die Untermühle, sie existiert bis 1928. Heute steht dort ein Wohnhaus. In der Provinz Hannover wird am 1. April eine Kreisreform durchgeführt. Seitdem liegt Steina im Landkreis Osterode am Harz. [4] 1886 In der Lindenstraße (Hindenburgstraße) wird das Hotel Kurhaus (heute Lindenhof) eröffnet. Das Fachwerkgebäude wurde 1885 in Zorge abgebaut und hier neu aufgebaut. [68] Auf dem Stöberhai bei Wieda brennt das erste Wirtshaus ab, am 21. Juni 1890 eröffnet August Panse einen Neubau. 1887 In Sachsa erscheint ab 17. September als erste Tageszeitung die „Zeitung für den Harz“, später Bad Sachsaer Nachrichten, sie erscheint bei L. Kamphenkel in Wieda. [7] In Sachsa wird ein Zweigverein des Harzklubs gegründet. Heute im Internet über www.harzklub-badsachsa.de einzusehen. [4] Er wird ein wichtiger Faktor in der Unterhaltung der Wanderwege im Bereich vom Bad Sachsaer Kurgebiet und des Stadtforstes. [39] Die Sparkasse nimmt ihre Tätigkeit in der Uffestraße 1 auf, damaliges Rathaus. [5] Für die ev. St. Nikolaikirche wird ein Taufbecken mit einem Taufgestell aus Holz angeschafft. 1888 Die Postagentur in Sachsa wird zum Postamt erhoben. [4] [5] Auf dem Ravensberg wird das 1. Stockwerk der Gaststätte für Fremdenzimmer ausgebaut. [5] Friedrich Schäfer eröffnet eine Stellmacherwerkstatt. Er produziert Wagen und Rodelschlitten, ab 1922 wird die Produktion von Holz-Skiern aufgenommen. 1889 Der im Bereich des heutigen Kurparks befindliche Schießstand der „Schützenkompanie“ wird wegen der Lärmbelästigung in das Ostertal verlegt. [33] Am 07. April wird der Männerturnverein „Turnvater Jahn“ gegründet, ab 1929 entsteht durch den Zusammenschluss mit dem Turnverein Friesen der Turn- und Sportverein (TSV). [36] Der Kurpark wird angelegt und mit exotischen Baumarten bepflanzt. [5] Die „Sachsaer Badegesellschaft“ wird von der Stadt übernommen. [33] Im Kuckanstal wird der Reinhardtsbrunnen erschlossen, nachdem Herr Kommerzienrat Reinhardt 50 Mark gestiftet hat. Auf dem Stöberhai oberhalb von Wieda wird das erste Wirtshaus durch das „Berghotel Stöberhai“ ersetzt, dieses erhält einen Aussichtsturm. 1890 Hinter dem Kurpark wird ein neues Badehaus errichtet. Gebaut wird es im Renaissancestil. Es enthält 14 Badezellen und im Obergeschoss ein Gästehaus. [5] Willbrand Rhotert kauft am 24. Juni Gelände im Ostertal und erbaut bis 1891 das erste Haus (heutiges Haupthaus) für eine private Internatsschule (Pädagogium). [37] Das Restaurant „Eulings Wiese“ wird am 18. Juni eröffnet und am 29. Juni mit „Concert und Feuerwerk“ eingeweiht. Die Wiedaer Kirche bekommt eine Orgel, gebaut bei R. Knauf in Bleicherode, 1999 wird sie restauriert. In Zorge werden die ersten Petroleum-Straßenlampen aufgestellt. Die Zorger gründen am 10. April einen Harzklub - Zweigverein. 1891 Im Ostertal wird die private Realschule (heute Pädagogium) mit der Möglichkeit zum Erwerb des „Einjährigen“ ab Ostern eröffnet. [37] Willbrand Rhotert hatte in Roßla seit 1899 bereits eine Privatschule. [5] In Walkenried lässt Albrecht Meier auf dem Fabrikgrundstück der Gipsfabrik seine Villa bauen, die ausschließlich mit Gips als Baumaterial errichtet wird. [19] 1892 Die Höhere Töchterschule in der Bismarckstraße 1 wird aufgelöst, das Haus steht leer, Ab 1901 wird es zur Villa umgebaut, seit 1929 befindet sich darin das Rathaus. [5] In Wieda kommt es zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr. 1893 In der Nähe des Bahnhofs Tettenborn-Sachsa errichtet Friedrich Morich eine Gipsmühle, ab 1903 entsteht hier der Ortsteil Tettenborn-Bahnhof, ab 1896 gibt es noch die Gipsfabrik Markmann, 1903 siedelt sich die Fa. Lohoff an. Börgardts & Pohling errichten auf der Kutzhütte eine Gipsfabrik, nachdem sie am 18. Oktober 1889 in Klettenberg bereits eine Gipsfabrik erworben hatten. [19] 1894 Sachsa erhält seine erste Stadtbücherei. im Zimmer 5 des Rathauses. ]69} Sie wird vom Lehrer G. Schmidt bis 1900 betreut. Im Jahr 1897 verfügt die Bücherei bereits über 512 Bücher. [5] 1895 Mit dem ersten Bauabschnitt einer Wasserleitung für die Trinkwasserversorgung wird begonnen. [5] Alle 150 m wird eine Straßenlaterne in Betrieb genommen, es handelt sich um Petroleumlaternen, 1909 werden diese bereits durch elektrische Bogenlampen ersetzt. Das Postgebäude (Poststraße 3) wird gebaut, zuerst von der Post gemietet und 1929 gekauft. [5] Es existiert als Postamt bis 20. Juli 2009. Auf dem Ravensberg kann man nun beim Gastwirt Gänsehals Hörnerschlitten ausleihen, die er im Riesengebirge besorgt hat. In Zorge wird am Reihersberg der letzte Hochofen stillgelegt, weil sich die Verhüttung der Erze mit Holzkohle als nicht mehr konkurrenzfähig erweist. [20] 1896 An der Bahnstrecke Nordhausen – Northeim wird die Haltestelle Sachsa eingerichtet. [4] Es besteht nun eine räumliche und verwaltungsmäßige Verbindung zwischen Stadthauptkasse und Sparkasse. Der Bau von Sachsas erster Wasserleitung wird abgeschlossen. Quellen zur Wasserversorgung befinden sich unterhalb des Ravensbergs, am Birkenkopf, Silberquelle und Kuckanstal, dabei hat sich Richard Breslau, ehemaliger Bürgermeister von Erfurt, sehr verdient gemacht. Die Walkenrieder Dampfseifenfabrik Genzel wird als Gallseifenfabrik gegründet. In Zorge wird die letzte Grube „Tiefer Stollen“ aufgelassen (stillgelegt). Er dient bis dahin als Wasserlösungsstollen, heute zur Trinkwasserversorgung. [20]
1897 Wilhelm Kellner II und sein Bruder Robert Kellner errichten eine Brauerei in der Walkenrieder Straße (Ecke Sachsensteinstraße, heute Kfz-Werkstatt). (siehe Foto, Flaschenverschluß nach 1905 bis 1945) L. Kamphenkel zieht mit seinem Verlag von Wieda nach Sachsa um und die Zeitung für den Harz ( später Bad Sachsaer Nachrichten) erscheint damit ab 28. September in Sachsa. Auf dem Warteberg wird ein Hotel gebaut, später befindet sich in dem Gebäude ein Kinder-Kurheim. Am 28. April wird die Südharz-Eisenbahn-Gesellschaft (SHE) mit Sitz in Walkenried gegründet. 1898 Der auf Kosten der Stadt auf dem Grund der Gemeinde Neuhof erbaute Bahnhof Sachsa wird am 28. August eröffnet. [5] Die DRK - Bereitschaft Sachsa wird gegründet. Auf dem neuen Friedhof an der Wiedaer Straße wird die Friedhofskapelle errichtet. [33] Am 10. Dezember wird der Turnverein Friesen gegründet. [36] In Unterzorge wird eine neue Eisengießerei aufgebaut. [13] Sie wird von 1960 bis 1979 zur „Balo GmbH“, von 1979 bis 1998 "Harzer Graugußwerk GmbH", von 1998 bis 2002 heißt die Firma "AEK InterForm GmbH" und ist ab 2002 als „Harz Guss Zorge GmbH“ in Betrieb. 1899 Oberlehrer Huwe gründet eine Höhere Mädchenschule. [5] Sachsa erhält auf Veranlassung von Postverwalter Geist die erste Fernsprech-Vermittlungsstelle für 20 Anschlüsse. [5] Der Heilgehilfe Carl Degenhardt stirbt am 08. Juni mit 68 Jahren. Zwischen Walkenried und Braunlage (am 15. August) sowie von Brunnenbachsmühle nach Tanne (am 24. August) wird die Südharz-Eisenbahn (SHE) in Betrieb genommen, auch an der Wiedaer Hütte wird ein Bahnhof eingerichtet. Am 15. August hält die letzte Postkutsche vor dem „Deutschen Kaiser“ (später Deutsches Haus, heute Restaurant Kleine Kommode) in Zorge. [13] 1900 Im Badehaus werden bis 1903 Erneuerungsarbeiten mit der Einrichtung einer elektrischen Beleuchtung durchgeführt. Lehrer G. Schmidt, der die Bücherei seit 1894 betreut hat, verlässt Sachsa. Die Bücherei befindet sich im Zimmer 5 des Rathauses und wird nun vom ehemaligen Pastor Zimmer betreut. [5] Am 01. September wird die Turnhalle an der Tettenborner Straße (heute Jugendherbergstraße) ihrer Bestimmung übergeben. [36] Ab Oktober gibt es am Streckennetz der Südharz - Eisenbahn den Bahnhof Stöberhai, der am 18. April 1901 offiziell eröffnet wird und am 16. Januar 1907 abbrennt, im selben Jahr wieder aufgebaut wird und heute noch eine beliebte Gaststätte mit Wildfütterung ist.
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